Samstag, 22. August 2015

Argentinien/Brasilien/Paraguay

Am letzten Freitag begann dann auch unser zweiter Ausflug, zu den Cataratas del Iguazu, den riesigen Wasserfällen am Länderdreiek Paraguay - Argentinien -Brasilien, im Osten Paraguays. Zur Schule müssen wir am Freitag zum Glück nicht mehr, die Fahrt dauert nämlich ca sechs Stunden und wir haben heute noch Programm. Da die Straßenverhältnisse hier besser sind ist auch unser Bus bedeutend schöner als beim letzten Mal, es gibt sogar gratis Getränke. Die Fahrt ist relativ unspektakulär. Hügel, wiesen, Palmen, Häuser. Nicht wirklich was anderes als im Rest Paraguays.

Nach ungefähr fünf Stunden kommen wir in Ciudad del Este an, die zweit größte Stadt Paraguays und direkt vor der Argentinischen Grenze. Hier essen wir bei McDonalds zu Mittag und besuchen den größten Staudamm der Welt, den Staudamm Itapú. Er liegt genau auf der Grenze zwischen Brasilien  und Paraguay und gehört beiden Ländern zum gleichen Anteil. Mit zwanzig Turbinen ist er der Staudamm, der am meisten Strom auf der ganzen Welt produziert, wie ich in dem viertel stündigen Dokumentationsfilm erfahre. Nach dem Film besichtigen wir zunächst ein großes Modelle des Staudamms, das noch vor dem Bau des eigentlichen Sees erstellt wurde um zu testen ob auch alles funktioniert wie man es geplant hatte. Bei den über 35 Grad hier in der Mittagssonne würde ich das Wasser jedoch lieber als Pool benutzen als es an zu starren.



Nach dem Modell sehen wir  dann auch endlich den richtigen Damm. In einem Bus werden wir zunächst zu einer Aussichtsplatform gekarrt, von der aus man die fünf großen Abflussklappen sehen kann, aus denen das Wasser schießt wenn der See zu voll wird. Leider ist heute nichts offen, die riesige Konstruktion ist trotzdem beeindruckend.  Auf den Damm kann man leider nur mit dem Bus, weshalb meine Fotos alle ein wenig verspiegelt sind.





Am Hotel kommen wir um kurz nach sieben an. Es hat fünf Sterne und ist deutlich schöner als das im Chaco. Wie zuvor bin ich mit Sophie und Tinki auf einem Zimmer. Das Abendessen ist ziemlich lecker, an dem großen Buffet gibt es sogar Kartoffeln,  etwas, dass ich wirklich aus Deutschland vermisse. Der Abend wird noch lustig, einige gehen in dem großen Pool schwimmen, wir haben Spaß auf unserem Zimmer und gehen viel zu Spät ins Bett, dafür dass wir am nächsten Tag schon wieder um sechs Uhr aufstehen müssen.

Der nächste Tag wird lang, anstrengend und extrem interessant und schön. Nach dem Frühstück  (bei dem es Kuchen gab!) fahren wir mit dem Bus und einem Touristenguide zum Eingang des Nationalparks der Cataratas del Iguazú. Alle bekommen Tickets und kleine Schildchen und dann geht es los! Die Landschaft ist schon vor den eigentlichen Wasserfällen wunderschön. Unser Weg führt uns durch einen subtropischen Regenwald und man kann allerlei Tiere und Pflanzen  sehen. Schmetterlinge und bunte Vögel sitzen in den Astgabeln von Lianen umschlungenen Bäumen und im dichten Unterholz kann man kleine Herden von Nasenbären sehen. Nach ca. einer halben Stunde Laufens kommt das Tal in sicht und wir bekommen zum ersten Mal die Wasserfälle zu sehen.




Unsere erste Tour führt uns an der Argentinischen Seite entlang und über die ersten Wasserfälle. Es ist atemberaubend! Es sieht aus wie ein verstecktes magisches Tal aus einem Fantasy Film. An allen seiten stürzen riesige Wasserfälle in einen großen Fluss, das Wasser spritzt und es steigt soviel Wasserdampf auf, dass an einigen Stellen kaum noch der Fluss zu sehen ist. In der Mitte liegt eine kleine Insel, nur mir dem Boot zu erreichen. Auf der Insel und zwischen den Wasserfällen stehen große grüne  tropische Bäume mit bunten Vögel und kleinen Echsen. Unser Weg führt uns über Wasserfälle und durch den Urwald,  auf viele schöne Aussichtsplatformen, stetig abfallend, bis wir uns schließlich fast auf Wasserhöhe befinden. Bei einem der größten Wasserfälle reicht der Steg so nah ans Wasser, das wir alle plitschnass werden. Zum Glück habe ich ein Handtuch und eine wasserfeste Kamera!












Der nächste Programmpunkt ist eine Bootsfahrt bis unter die Wasserfälle, wer vorher noch nicht nass geworden ist wird es hier garantiert. Unsere Sachen verstauen wir in Säcken und wir bekommen Schwimmwesten angezogen, dann geht es los. Zuerst werden uns bloß einzelne Schöne Ecken gezeigt,  doch dann fahren Wir direkt unter das prasselnde Wasser, bis zu dem Punkt, wo es schwer ist seine Augen auf zu halten.  Zum Glück ist es im Moment um die 35 Grad warm und die sonne scheint, sonst wäre ich bei der Fahrt den Fluss hinunter sicherlich erfroren. So ist es nur so lange kalt, bis die Klamotten wieder getrocknet sind und das geht bei den Fahrtwind ziemlich schnell.  Wir fahren für einige Kilometer den Fluss runter, dann kommen wir an einen Steg an dem alle Touristen ausgeladen werden. Zurück zu den Wasserfällen werden wir in großen Jeeps gebracht. Während der Fahrt erzählt eine Frau auf englisch viel über den Wald un die Tiere. Natürlich sieht man vom Jeep aus nicht unheimlich viel, also nutze ich die Fahrt um neue Schichten Mückenspray und Sonnencreme auf zu legen.





Mittlerweile ist es bereits Mittag also machen wir eine Pause bei einigen Restaurants. Hier, bei den vielen Menschen gibt es sehr viele Nasenbären und obwohl die kleinen Dingern mit ihrem flauschigen Fell und den süßen kleinen Knopfaugen wirklich niedlich aussehen ist mit ihnen nicht zu spaßen. Überall im Park hängen große Warnschildern mit Fotos von unschönen Verletzungen. Die Fiecher haben zentimeterlange Reißzähne und überhaupt keine scheu vor  Menschen, besonders wenn diese grade essen. So klauen sie gerne Rucksäcke, Kekse oder wie in meinem Fall das halbe Schnitzel während man es grade isst!



Nach dieser netten Begegnung geht unsere Tour weiter,  diesmal auf der brasilianischen Seite. Mit einem kleinen Zug, nur für die Touristen, fahren wir einige Kilometer,  bis zum Ausgangspunkt der nächsten Tour. Hier befinden wir uns kurz vor dem großen See, aus dem das Wasser der Wasserfälle kommt. Kurz hinter der Brasilianischen Grenze. Ein  Kilometer langer Steg führt über das Wasser und viele kleine Inseln bis zu den beeindruckensten;  dem Teufelsschlund. Man sieht es schon aus der Ferne. Es sieht aus wie ein riesiges Loch im See, als hätte jemand den Stöpsel gezogen. Ganz vorne,  auf der Aussichtsplatform direkt vorm Abgrund hat man eine geniale Sicht. Von allen Seiten fließen Unmengen von Wasser zusammen und stürzen tosend die Klippe hinunter. Die wahre länge der Wasserfälle lässt sich gar nicht beurteilen, da das Wasser so sehr spritzt, das die letzten Meter nicht mehr zu sehen sind. Die feinen Wassertröpfchen steigen sogar  so weit in die Luft, dass sich dauerhaft ein riesiger Regenbogen über den Wasserfällen erstreckt und man auch ein bisschen nass wird.







Dank unseres stricken Zeitplans können wir uns nicht allzu lange aufhalten, es ist erst kurz nach vier und nach dem längeren Rückweg fahren wir weiter, zum Aripuca park. Hier geht es um verschiedene heimische  Baumarten, vorallem die, die selten oder bereits ausgestorben sind. Aus den riesigen alten Baumstämmen wurden Häuser gebaut und in Gärten werden Bäume gezüchtet. Das wirklich interessante sind jedoch die Souvenirshops und weil dies die letzte Möglichkeit ist unsere Pesos los zu werden kaufe ich einfach schonmal für  die ganze Verwandtschaft Mitbringsel.
Nach einem langen Tag freuen wir uns dann schließlich auch nur noch auf das Abendessen und unsere Zimmer.


Natürlich müssen wir am nächsten wieder früh aufstehen. Heute geht es wieder nach Hause. Auf unserem Weg machen wir jedoch noch drei zwischenstopps (von den Grenzkontrollen für die man auch Stunden braucht mal abgesehen). Als erstes halten wir am Dreiländereck Paraguay - Argentinien - Brasilien. Es liegt an der Stelle wo der Paraguayische Fluss und der Argentinische Fluss der Wasserfälle zusammenlaufen,  was man schön daran sehen kann, dass der Fluss auf jeder Seite eine andere Farbe hat. Wir gucken uns die Landschaft an und machen Fotos am Monument, dann geht es weiter zu Stopp Nummer zwei; ein brasilianischer Vogelpark kurz hinter der Grenze. Er ist wirklich schön gemacht. Ein Rundweg führt an den verschiedensten Vogelarten vorbei. Am besten gefällt mir das betretbare Aragehege. Man kann die Papageien von ganz nah bewundern, sie fliegen sogar über deinen Kopf. Auf dem Weg trinken wir eine Kokosnuss, wirklich erfrischend bei dem heißen Wetter! Der Park ist so interessant, dass wir mit unseren zwei Stunden kaum auskommen. Einzig und allein die Aussicht auf ein großes Mitagessen motiviert uns in den Bus zu steigen.









Mitagessen gibt es in einer riesigen Halle, die stark an eine Sporthalle erinnert, mit bestimmt 150 Personen. Alle essen von einem riesigen all you can eat Buffet. Auf dem Grill liegen immer drei halbe Rinder gleichzeitig und die meiste  Leute interessieren sich nicht wirklich für die Beilagen.

Für die weitere Busfahrt brauchen wir noch ca sieben Stunden. Wir kommen also erst um kurz nach acht wieder in Asuncion an. Müde aber zufrieden mit dem tollen Ausflug.

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