Montag, 27. Juli 2015

Ein paar Fotos



Es tut mir wirklich Leid das ich die ganze letzte Woche nichts gepostet habe, doch es waren Ferien und obwohl es mir eigentlich immer sehr viel Spaß macht, habe ich nicht die Motivation gefunden einen langen Artikel zu schreiben.
Wie auch immer, nächsten Mittwoch fahren wir deutschen bereits für fünf Tage in den Chaco und da ich mir nicht sicher bin wie schnell ich mit dem Bericht über die Reise fertig werde, ist es gut möglich, dass der nächste Beitrag erst in einer Woche kommt (vielleicht finde ich neben dem packen aber auch noch die Zeit noch etwas zu schreiben). 
Damit man mindestens etwas von mir hört, gibt es hier ein paar Alltagsfotos aus Asuncion. Zu sehen ist: ein Empanada-stand, die Straßen meiner Nachbarschaft, der Blick von einem der höchsten Gebäude Asuncions,, die Straßen bei Regen (siehe Bild mit Autos im  halben Meter tiefem Fluss)...












Samstag, 18. Juli 2015

Essen in Paraguay

Seitdem ich hier in Paraguay bin habe ich meine Ernährung komplett umgestellt, da die Küche sich einfach ziemlich von der Deutschen unterscheidet und wir auch zu ganz anderen Zeiten essen, als ich es von Deutschland gewohnt bin.

Groß gefrühstückt wird hier nie, während der Schulzeit trinken wir schnell eine Tasse Kakao und am Wochenende oder in den Ferien schlafe ich immer so lange, dass ich kein Frühstück mehr brauche. Dafür gibt es dann meistens ein großes warmes Mittagessen, gegen 12-13 Uhr, einen Nachmittagssnack gegen fünf Uhr und ein großes warmes Abendessen um neun oder später.

Extrem wichtig und in fast jedem Essen wieder zu finden, ist in Paraguay Mais, oft in Form von Mehl. Außerdem gibt es fast zu jedem Essen Reis oder Maniok als Beilage und auch Rindfleisch gibt es sehr häufig.  Ich finde Maniok schmeckt seltsam, eigentlich nach nichts, ähnlich wie Kartoffeln, doch ich mag die komisch klebrige Konsistenz nicht. Dafür macht es sehr satt.



Lebensmittel sind hier, wie vieles andere, extrem billig, vor allem die Grundnahrungsmittel wie Gemüse, Fleisch und Reis. Sie kosten nur einen Bruchteil von dem, was man in Deutschland bezahlt hätte. Dafür ist vor allem das Obst und Gemüse, nicht ganz so schön. Die Bananen zum Beispiel sind immer schon sehr braun und die Mandarinen haben endlos viele Kerne, alles schmeckt aber sehr saftig.

Hier einiges typisches Essen:

Empanadas:
Gefüllte Teigtaschen aus Weizen- oder Maismehl. Die beliebteste Füllung ist Rindfleisch, es gibt aber noch viel weitere wie Hühnchen, Schinken, Ei… Oft bekommt man eine große Teigtasche an einem Stand am Straßenrand für nur 3. 000 GS (ca. 50 ct).



Sopa Paraguaya
Nationalgericht Paraguays. Ein Auflauf aus Maismehl, der ganz anders schmeckt als alles, was ich in Deutschland jeh gegessen habe. Gegessen wird sopa zu fast allem zB zum Asado.




Milanesa
Schmeckt etwas wie ein Wiener Schnitzel, bloß viel dünner. Wird oft als Hauptgericht gekocht.




Mbeyú (ausgesprochen: Beju)
Das Wort kommt aus dem Guarani, eine der offiziellen Sprachen Paraguays und bedeutet so viel wie Kuchen. Gemeint ist eine Art Omelett aus Stärke, Mehl und einigen weiteren Zutaten. Es schmeckt etwas eigenartig, aber sehr gut.
Chipa & Chipita

Chips ist eins der ältesten Gerichte aus Paraguay. Es sind kleine Brötchen aus Mehl und paraguayischem Käse. Besonders gut schmecken sie noch weich und warm. Das ganze gibt es auch in getrockneten kleinen Kringeln, die sich Chipitas nennen. Beides kann man extrem günstig im Supermarkt oder an der Straße kaufen.



Lomitos
Die normalen Lomitos sind wie eine Mischung aus Sandwich und Burger. Vor einigen Tagen hatten Sofi und ich uns einen riesigen Lomito bestellt. Er war mit dünnem Rindfleisch, dünnem Hähnchenfleisch, Spiegelei und einigem Gemüse beleg. Welche Sose man nimmt kann man selbst entscheiden, es werden mehrere mitgeliefert.
Den Lomito Arabe gibt es noch nicht so lange. Anders als der Name sagt kommt er nicht aus Arabien, sondern wurde von einem Araber in Asuncion erfunden. Und das ganze hatte Erfolg, man kann die Lomitos jetzt nämlich an jeder Straßenecke finden. Das ganze ähnelt etwas dem deutschen Kebab. Es ist ein Wrap, gefüllt mit Fleisch, Salat, Gemüse und einer bestimmten Sose und es schmeckt wunderbar.




Chipa Guasú
Ein Auflauf aus Mais und einigen anderen Sachen.  Hat nichts mit Chipa zu tun, erinnert aber etwas an sopa.


Neben den ganzen verschiedenen Gerichten gibt es auch viele Lebensmittel, Getränke… die man in den Supermärkten in Deutschland nicht findet. Von allen bekannten Softgetränken gibt es hier doppelt so viele Geschmacksrichtungen.

Dulce de Lece
Das Beste was es an Süß Zeug gibt, ich liebe es! Es ist eine Art Karamellcreme aus Milch, Zucker und Vanille. Das offizielle Rezept lautet: 1 Liter Milch, 250 Gramm Zucker, etwas Vanilleessenz, wobei die Milch, bei niedriger Hitze,  portionsweise dazu gerührt wird.  Alles was süß ist, wird hier mit Dulce de Lece hergestellt: Eis, Kuchen, Waffeln, Kekse…



Dulce de Guayaba
Eine Art Marmelade aus der Guayaba Frucht, die auch überall Verwendung findet.  Die Marmelade ist rotbraun, süß, klebrig und würde man versuchen sie pur zu essen würde man vermutlich an einem Zuckerschock sterben. Alles was nicht mit Dulce de Lece gemacht wird, wird mit Dulce de Guayaba gemacht.




Alfajores

Alfajores sind Kekse aus Mürbeteig. Traditionell sind es zwei Hälften Keks, die mit Dulce de Leche zusammen geklebt werden und in Kokosflocken paniert werden. Extrem lecker!


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Da die meisten Fotos auf meinem Handy sind und das grade nicht funktioniert musste ich einige Bilder aus dem Internet nehmen:

http://www.teamven.org/images/503_empanadas.jpg
http://die.itaipu.gov.py/print_node.php?nid=20054&secao=turbinadas&q=node/6
http://www.tembiuparaguay.com/2013/12/milanesa-la-napolitana.html
http://www.superseis.com.py/?pag=recetas&id=3&cat=1
http://www.clickfozdoiguacu.com.br/static/image/Semana%20Santa%20no%20Paraguay%20-%20Chipa.jpg
https://api.plupin.com/pictures/promotions/150/pictures/original/5e2611287366c1810b1551ddfa19d3833ac3e408.jpg?1403117995
http://cdn2.recetasgratis.net/es/images/5/8/5/img_lomito_arabe_52585_600.jpg
http://www.abc.com.py/imagenes/2012/03/21/chipa-guasu-relleno-231679_595_411_1.jpg
http://www.allekochen.com/wp-content/uploads/2011/09/dulce-de-leche4.jpg
https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjur3guepRsMP_uWintZYwM_Udlc18ov5T-kcuFuohsoQW1-n32OWzLMtncvWrChjfoqNqOiffF4Y6ZA7gPNRPg-MR6Z_vBeiZ0rnw_jf5KlrBPwRfDiKRKVo8KsbIUM49-0ByVvaWcAB-b/s1600/guayaba+en+pasta.jpg
https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgFVYiXeQdzj0dBooYD-CHBeDvlAqv-5f3hUl1kwBA_JqCcJbCnwr2tWbwVsbQKfWcId9udESiJz5dnpnsU86pi_kw_L7k8JbCxAJbhERbLZsPSRk4o5XoS5XyHCrGWZWCWDXfWkq1m7gw/s1600/1.jpg

Dienstag, 14. Juli 2015

Der Papst in Paraguay

Ich glaube es gibt keine Worte die ich in den letzten Tagen öfter gehört habe als die Worte „Papa Francisco“. Ja, wie man wahrscheinlich auch in den Nachrichten in Deutschland gehört hat, war der Papst für drei Tage in Asuncion und hat das ganze Land in den Ausnahmezustand versetzt.  Man muss wissen, dass mehr als neunzig Prozent von Asuncións Bevölkerung Katholisch ist und die meisten das ganze ziemlich ernst nehmen. Viele, auch junge Menschen besuchen jede Woche die Kirche, tragen Kreuze und haben heiligen Bilder in den Häusern. Also ist es verständlich, dass der erste Besuch eines Papstes in der Geschichte Paraguays viel Aufregung verursacht. Straßen wurden neu gemacht und umbenannt, Altare wurden gebaut, die ganze Stadt ist mit Plakaten und der weißgelben Flagge des Vatikans geschmückt und einige Schulen haben sogar ihre Ferien vorgeschoben.


Am Freitag ist Franziskus mit dem Flugzeug aus Bolivien angereist. Auf allen Fernsehsendern liefen Countdowns und das ganze Land hat den Weg des Papas für Stunden live verfolgt. Halb Asuncion hat dann am Flughafen gewartet um einen Blick darauf werfen zu können, wie der heilige Vater mit einer großen Show von Tänzern und allen wichtigen Politikern und Kirchenmännern  begrüßt wurde, um anschließend im Papamóvil zum Palast zu fahren.

Genau das hat der Papst dann in den nächsten Tagen gemacht. Gottesdienste besuchen, Leute grüßen, Slums besuchen, wichtige Reden halten, noch mehr Gottesdienste… und alles wurde live übertragen. Am Samstag habe ich ihn dann zum ersten Mal lebendig gesehen. Ich war grade zusammen mit Sofi, ihrem Freund, Henni und ihrer Austauschschwester Maia in einem Shoppingcenter, als bekannt wurde, dass er bald in einer naheliegenden Straße vorbeifahren würde. Also rennen wir mehrere Blocks weit, bei knapp dreißig Grad im Schatten, nur um später noch eine viertel Stunde warten zu müssen. Zusammen mit vielen anderen Leuten stellen wir uns an den Straßenrand. Es ist so verdammt heiß! Es werden Flaggen, Broschen und T-Shirts verkauft und die ganze Straße ist gesäumt von Menschen, die ungeduldig warten.


 Die Ankunft des Papstes wird von dem dröhnen mehrerer Militärhubschrauber über unseren Köpfen angekündigt, wenig später kommt die Polizei. Mehrere Beamte drängen die Menschen an den Straßenrand und dann kommt er auch schon. Winkend fährt Francisco an uns vorbei und die Menschen schreien vor Begeisterung. Ich sehe ihn für ungefähr zwei Sekunden, dafür war er recht nah und ich konnte ein Foto machen.


Am Sonntag, dem letzten Tag des Papstbesuches findet am Morgen, auf einer riesigen Wiese etwas außerhalb, ein riesiger Gottesdienst statt. Für das Event wurde extra ein riesiger Altar aus Mais gebaut und ein riesiges Gelände vorbereitet. Menschen aus ganz Paraguay und auch den Nachbarländern wie zB Argentinien waren anwesend, die Nachrichten sprachen von mehr als einer Millionen Besuchern. Darunter waren auch viele von den Deutschen. Eigentlich wollten wir auch gehen, Sofi und Ich sind sogar extra früh aufgestanden,  doch letztendlich sind wir dann doch nicht gefahren.


 Dafür habe ich den Papst am Abend noch einmal gesehen. Auf dem Rückweg von einem Asado bei den Großeltern halten wir in einer kleinen Straße im Zentrum und laufen zusammen mit vielen Leuten die Straße runter, bis zur Costanera, einer drei kilometerlangen Promenade am Rio Paraguay, direkt vor den Wiesen des Regierungspalasts. Hier wird der Papst in einigen Minuten eine Rede an die Jugendlichen Paraguays halten. Schon Kilometer vorher ist alles abgesperrt, am Anfang der Promenade ist dann der Eingang zum Gelände. Wir haben extrem viel Glück, wir gehören zu den letzten, die noch rein kommen. Zu dieser Zeit ist es schon recht spät, die Sonne geht langsam unter und wirft die Skyline der Hauptstadt, ebenso wie die Sümpfe in der Bucht von Asuncion in ein wunderschönes Licht. Leider habe ich meine Kamera nicht dabei und kann keine schönen Fotos machen. Doofer weise habe ich auch nur Ballerinas und keine Sportschuhe angezogen, was etwas unpassend ist, da wir die ganze drei Kilometer lange Straße, praktisch runter rennen. Alles ist gut abgesichert; Hubschrauber kreisen am Himmel, Militärboote liegen im Fluss und alle fünf Meter steht ein Polizist oder Soldat. Diese halten dann die Menschenmassen von der Straße weg, als der Papst ankommt und in seinem Auto schnell zur Bühne, am Ende der Straße fährt. Wir stehen in der ersten Reihe und ich kann sogar ein relativ gutes Video machen. Danach beeilen wir uns noch mehr, um nicht ganz hinten stehen zu müssen.


 Es ist wirklich beeindruckend, ich habe noch nie so viele Menschen an einem Ort gesehen. Es sind über 60.000, natürlich vor allem Jugendliche, die sich vor der Bühne aufgestellt haben. Im Hintergrund sieht man die untergehende Sonne und den angestrahlten Palacio, das Geschehen kann man auf riesigen Leinwänden verfolgen. Zum Glück kommen wir grade rechtzeitig zur Rede vom Papst. Obwohl es auf Spanisch ist, verstehe ich überraschend viel. Er redet komplett spontan, weil er meint dass es nichts Langweiligeres gibt als abgelesene Anreden. Es geht um Freiheit (el crazon libre/ das freie Herz) und Solidarität, darum für seine Mitmenschen, vor allem für die Armen und kriminellen, da zu sein und mit der Kraft von Gott ein fröhliches Leben zu führen, in dem es nicht nur um Geld und Ansehen geht. Auch wenn ich nicht wirklich religiös bin gefällt mir die Rede. Die Leute klatschen und applaudieren und dann ist das Ganze auch schon vorbei. Es werden zum Abschluss noch Lieder gesungen und die ganze Menschenmasse versucht auf einmal das Gelände zu verlassen. Es gibt ein riesiges Gedränge.

Da mir bereits vorher ziemlich schwindelig geworden war, setzten wir uns erst einmal hin und warten etwas. Sofi holt mir was zu trinken und nach einem halben Liter Wasser kann ich den Horizont wieder grade sehen. Diese Hitze, zusammen mit zu wenig zu trinken bekommen mir einfach nicht. Zum Glück hat bei der Organisation jemand mitgedacht und es gibt gratis Wasser für alle, was sicher mehr als ein Leben gerettet hat.


Etwas später können dann auch wir raus gehen. Es dauert eine ganze Weile und hätten wir uns nicht an den Händen gehalten wäre sicherlich einer von uns in der Menschenmasse untergegangen, doch irgendwann sind wir wieder auf der Straße und können zum Auto laufen. Vorher jedoch, muss ich noch Fotos machen. Für ein Foto setzt Claudia mich einfach zwischen, um die zwanzig wartende Polizisten. Es war ein bisschen peinlich, doch die Polizisten waren nett! 


Sonntag, 12. Juli 2015

Orte in Asuncion und Umgebung (Teil 3)

3. Palacio de Lopez

Der Palacio de Lopez ist der aktuelle Regierungspalast Paraguays und wohl eine der bekanntesten Attraktionen in Asunción. Er wurde 1857 vom damaligen Präsidenten Carlos Antonio Lopez für seinen Sohn Francisco, nach dem Vorbild des Louvre gebaut. Seit 1894 wird das Gebäude als Sitz des Präsidenten genutzt. Hineingehen kann man nur mit seltenen Führungen.  Er liegt direkt am Río Paraguay, im Zentrum Paraguays. Vor dem Palast liegt ein großer, grüner Park, der oft auch für Veranstaltungen genutzt wird.
Ich besuche den Palast bei Nacht, deshalb ist das rosa Gebäude wunderschön angestrahlt.



4. Loma San Jerónimo

San Jerónimo ist einer der ältesten und touristischsten Stadtviertel in ganz Asuncion, das heißt wir treffen bei unserem Besuch, zusammen mit Sofis Cousine, ganze zwei andere Touristengrüppchen. Der Loma (sp: Hügel) San Jerónimo ist vor allem für seine Bunten Häuser und kreativ gestalteten Gassen bekannt. Bunte Fahrradreifen hängen an den Dächern, Ketten an denen gefärbte Flaschen hängen sind über sie Straße gespannt und es gibt wunderschöne Aussichtsterrassen, von denen aus man einen großen Teil des Zentrums überblicken kann.






5. Estacion de Ferrocarril (Altes Bahnhofsgebäude)

Hier waren wir zusammen mit Martina, an demselben Tag, an dem wir auch den Markt besucht haben. Jedoch waren Jule und ich die einzigen, die in das Museum auch reingegangen sind, es hat nämlich 10.000 GS (1,70 Euro) eintritt gekostet. Zu sehen ist das wunderschöne alte Bahnhofsgebäude, die erste Lokomotive Paraguays (sie heißt Sapucai), ein Speisewagen, ein Salon- bzw. Schlafwagen und ein kleines Museum, mit vielen alten Gegenständen aus den Waggons und der Station.
Paraguay war das erste Land Südamerikas mit einer eigenen Eisenbahn, mittlerweile fahren hier jedoch keine Züge mehr, dabei gab es vor dreißig Jahren noch eine Dampflok, die regelmäßig gefahren ist.





6. Waffle Roga

Waffle Roga ist nicht wirklich ein Ort, sondern ein Restaurant, doch es hat mir so gut gefallen, dass ich darüber schreiben wollte. Wie man an dem Namen bereits hört, gibt es dort Waffeln und die schmecken wirklich unendlich gut. Besonders gefällt mir, wie man sie bestellt. Jeder bekommt einen Zettel, auf dem er ankreuzen muss, was er haben will. Als erstes wählt man den Teig (normal, Schokolade, mit Apfel…), dann kommt die Soße (Schokolade, Dulce de Lece..), und schließlich die Toppings, bei denen es sehr viel Auswahl gibt (Oreo, Kitkat, Erdbeeren…).
Das erste Mal war ich hier an Sofis Geburtstag, dann waren wir hier noch einmal, mit vielen Deutschen am Wochenende.





7. Hotel Yacht Club


Hier fahren Sofi, Claudia und Ich mit dem Bus hin. Das Hotel ist groß, es gibt viele schöne Terrassen, Pools und Eingangshallen, doch zu dem Gelände gehört auch ein schöner Privatstrand am Rio Paraguay, weshalb wir hauptsächlich gekommen sind. Bei uns ist es sehr leer, als wir ankamen waren wir sogar die einzigen am Strand. Man hat einen wunderbaren Ausblick auf einen großen Teil des Flusses und im tollen Licht der Nachmittagssonne, machen Sofi und ich viele Bilder. 




Freitag, 10. Juli 2015

Partys in Paraguay

Neben den Quincen, gibt es in Paraguay noch viele weitere Partys, manchmal kommt es mir vor, als würden die Paraguayer jede Chance nutzen, um zu feiern. Gestern noch war ich bis halb zwei auf der Geburtstagsparty von einem Mädchen aus Sofis Stufe und die Woche davor waren wir mit vielen Leuten an Sofis Geburtstag, beim Mexikaner essen.

Partys wie Geburtstagspartys, sind häufig zuhause und fangen dann gegen neun Uhr abends an.  Es gibt viel zu trinken und essen. Sehr beliebt sind Lomitos, eine Art Burger, jedoch mit ganzem Rindsteak und häufig noch mit einem Spiegelei. Auf der gestrigen Party wurden sie  direkt draußen vom Koch gegrillt. Die Musik, die gehört wird ist, genau wie auf den Quincen, Reggaeton, manchmal wird getanzt, manchmal stehen alle in kleinen Grüppchen und unterhalten sich, oder sitzen irgendwo und essen. 

Oft wird an Geburtstagen, oder einfach wenn die Familie zusammen kommt auch „Asado“ gemacht. Das ist hier das Spanische Wort fürs Grillen. Und gegrillt werden immer unglaubliche Mengen, sodass es aussieht als würde für ganz Asuncion Essen zubereitet werden.   Kein Wunder, dass das Ganze auch als Nationalgericht gezählt wird. Auf den Grill kommen vor allem  Teile vom Rind; Steaks, Würstchen aber auch Dinge wie Innereien oder Blutwurst, die ich wirklich nicht probieren will.  Der ganze Rest, schmeckt jedoch ziemlich gut. Als Beilagen gibt es typisch paraguayisches Essen, wie Sopa oder Empanadas. Alle sitzen dann im Garten, einer grillt die Unmengen Fleisch, bis alle so viel gegessen haben, dass sie nicht mehr können, es läuft Musik und man unterhält sich.



Familienfeiern, zumindest die in meiner Familie, laufen dann wieder anders ab. Vor zwei Wochen hatte Sofis Tante ihren 50ten Geburtstag und wir haben eine Überraschungsparty gemacht. Wir haben alles geschmückt und zur Begrüßung ausnahmslos allen Verwandten Küsschen gegeben. Es gab viel Paraguayisches Essen, Alte Musik und alle hatten Spaß. Es wurden viele Tische und Stühle aufgestellt und alle fanden sich in kleinen Grüppchen zusammen. Meine Familie hatte sogar ein aufwändiges Video für die Tante gemacht, was alle begeistert hat. Irgendwann kurz vor zwölf wurden dann komische paraguayische Spielchen gemacht.  Leute haben sich zum Beispiel als Hochzeitspaar und Priester verkleidet, damit Fotos gemacht werden konnten. Außerdem haben einige Familienmitglieder, ähnlich wie auf dem Geburtstag, auf dem ich an meinem ersten Tag war, selber Musik gemacht und gesungen. Das Ganze geht dann bis spät in die Nacht. Verglichen mit den langweiligen Kaffeekränzchen, die man in Deutschland oft an den Geburtstagen von älteren Personen macht, ist das hier wirklich lustig, auch wenn man am nächsten Tag sehr müde ist. 

Montag, 6. Juli 2015

Paintball

Am Freitag letzter Woche sind fast alle Deutschen und auch viele Paraguayer Paintball spielen gegangen und ich muss sagen, es hat mir noch mehr Spaß gemacht, als ich gedacht hatte. In Paraguay kann man schon ab elf spielen (in Deutschland ab 18), auch wenn ich glaube dass das Alter hier eigentlich keinen interessiert.

Um halb fünf werde ich von dem Vater gebracht, Sofi muss eine Überraschungsparty für die Tante, die auch noch diesen Abend stattfindet,  planen und kommt deshalb nicht mit. Heute bin ich ganz froh, dass wir so weit außerhalb wohnen, die Paintball Anlage liegt nämlich etwas abgelegen, in einem kleinen Waldstück außerhalb der Stadt. Angekommen stelle ich fest, dass die meisten Deutschen bereits da sind und ihre Ausrüstung gekauft haben. Für 75000 GS (ca. 13 Euro) bekomme ich den Markierer mit 150 Schuss und die Sicherheitsausrüstung. Hübsche, tarnfarbene Hosen und Oberteile, einen Halsschutz, spezielle Handschuhe, eine “Protektoren Weste“, die gar nichts bringt und nichts weiter als noch ein fetzten Stoff ist, und eine Schutzmaske.  Die Beste Ausrüstung ist das definitiv nicht, doch es wird schon gehen.  

Als nächstes kommen die Sicherheitsanweisungen: Waffe immer nach unten halten, erst auf dem Feld entsichern… Dann werden die Teams eingeteilt. Paraguayische Jungs gegen deutsche Jungs und paraguayische Mädchen gegen deutsche Mädchen. Die Jungs sind zuerst dran, dann kommen wir. Inzwischen ist es bereits dunkel und das Spielfeld ist nur noch von großen Scheinwerfern beleuchtet, alle sind ein bisschen aufgeregt und haben ein bisschen Angst, dass sie Schüsse zu sehr weh tun. Wir spielen so lange bis alle Mitglieder einer Mannschaft tot sind. Beide Teams fangen an den jeweiligen Ende des Spielfeldes an. Auf der Rasenfläche stehen Wände und Zäune als Hindernisse. Angefangen wird hinter einer großen Mauer.

Ich renne erst einmal los und stelle mich hinter das nächste Hindernisse, feuere ein paar Schüsse ab und treffe sogar eine Paraguayerin.  Mein Problem ist, dass meine Maske beschlägt und ich  so im Dunkeln kaum was sehen kann.  Mit großer Anstrengung kann ich noch die Rauchwolken ausmachen, die aufsteigen, jedes Mal wenn jemand einen Schuss abfeuert, doch das wars dann auch. So komme ich noch ein- zwei Hindernisse weiter und kann auch noch den ein oder anderen guten Schuss abgeben bis ich zwischen einigen weiteren deutschen auf dem Boden eingekesselt werde und nicht mehr schießen kann. Als erstes treffen mich zwei Kugeln am Bauch, doch sie zerplatzen nicht, dann jedoch wird mein Gewehr getroffen und ich muss raus. Ich rufe laut „Baja“(=unten) und laufe mit erhobenen Händen, so schnell es geht, aus dem Feld. Irgendwer scheint das jedoch nicht verstanden zu haben und mir wird noch grüne Farbe auf mein Schienbein geschossen. Leider verliert Deutschland das erste Spiel.

Die zweite Runde spielen wir im Wald,  was mir generell besser gefällt, da alles größer ist und man die Bäume und Sträucher als Verstecke benutzen muss. Doch das Problem mit meiner Sicht ist noch schlimmer, da es kaum Beleuchtung gibt. So werde ich schon nach einigen Minuten am Oberschenkel getroffen und verlasse das Spiel. Wir schießen unsere übrigen Schüsse noch auf Zielscheiben, dann werde ich auch schon abgeholt. Später erfahre ich, dass Sophie den entscheidenden Schuss gemacht hat und letztendlich Deutschland gewonnen hat.


Es tut verdammt weh getroffen zu werden. Jetzt, eine Woche später, habe ich immer noch zwei riesige blaue Flecken am linken Bein. Trotzdem finde ich, dass Paintball ein tolles Spiel ist und ich kann nicht ganz verstehen, warum es in Deutschland erst ab 18 ist. Trotz des „Umbringens“  ist es mehr ein Teamspiel als alles andere und ich denke nicht, dass es zu Gewalt oder ähnlichem anregt.





Freitag, 3. Juli 2015

Orte in Asuncion und Umgebung (Teil 2)

2. El Mercado 4

Schon vor zwei Wochen haben wir den Mercado (=Markt) zusammen mit unserer Lehrerin Martina besucht. Die ersten drei Stunden mussten wir noch in den Unterricht, dann  laufen wir zur nächst größeren Straße und fahren mit dem Bus zum Markt.

Bus Fahren in Paraguay ist so eine Sache. In Europa würde man es wahrscheinlich ’lebensmüde‘ nennen. Bushaltestellen gibt es keine, die Busse fahren immer gleiche Strecken, die man kennen sollte und wenn man einsteigen möchte winkt man einen zur Seite und springt schnell ein. Der Busfahrer verkauft einem dann das Ticket, während er schon einmal weiterfährt. Möchte man aussteigen, muss man an einem an der Decke gespanntem Seil ziehen, welches dann eine Klingel auslöst. Der Bus hält kurz am Straßenrand und man sollte sich  beeilen aus zu steigen, denn der Busfahrer nimmt nicht unbedingt Rücksicht ob schon alle draußen sind. Auch die Fahrzeuge würden in Deutschland keine einzige Kontrolle überstehen. Die Türen werden konsequent nicht geschlossen, das würde zu viel Zeit kosten, alles rostet und ich habe nicht wenige Busse gesehen, die so verbeult waren, dass es ein Wunder war, dass sie überhaupt noch fahren konnten.  Hinzu kommen noch die schlechten Straßenverhältnisse. Schlaglöcher, die Mondkratern ähneln, machen die Fahrt etwas holperig und da jeder Bus immer hoffnungslos überfüllt ist, dass man selten einen Sitzplatz bekommt, kann man nur hoffen, nicht aus den offenen Türen zu fallen.




Der Markt ist ziemlich interessant und erinnert mich stark an andere Märkte im Ausland, die ich sonst so gesehen habe.  Alles ist riesig und die Stände sind nach ihrer Ware geordnet. Einige stehen am Straßenrand oder auf den Bürgersteig andere in Gassen oder Markthallen. Über eine lange Straße, auf der so viele Stände auf dem engen Bürgersteig stehen, dass man kaum laufen kann, gelangen wir zur ersten Halle. Hier wird hauptsächlich Kleidung, Schuhe und Schmuck verkauft. Alles ist extrem billig und mindestens die Hälfte gefälscht. Man bekommt wirklich alles, von gefälschten Rolex Uhren bis hin zu ziemlich neu aussehenden, geklauten Handys aller Art. Niemanden stört wer was kauft und verkauft und die Preise sind schon verlockend. Jeder bleibt fasziniert vor der ein oder anderen Sache stehen. Die Leute sehen uns alle etwas komisch an, ich glaube Touristen sind in diesem ganzen Land eher selten.




Nach den interessanten Mode-Artikel geht es in die Fleischabteilung. In meinem Reiseführer steht, dass ein Besuch bei Hitze für den Europäischen Geruchssinn Selbstmord sei und dass kann ich nur unterstützen. Viele ertragen den Anblick von gehäuteten Schweinen und auf gehangenen Rinderherzen nicht, damit komm ich noch halbwegs klar. Auch das Blut auf dem Boden ist nicht das Schlimmste. Der Geruch allerdings bringt einem wirklich zum Würgen. Es ist um die 27 Grad warm. Nichts von dem Fleisch oder Fisch wird auf irgendeine Weise gekühlt und das riecht man. Es ist, denke ich, nicht verwunderlich, dass wir förmlich zur Obstabteilung rennen.



Die ist meines Erachtens auch viel interessanter; es gibt alles an Obst und Gemüse, was man sich vorstellen kann und noch vieles mehr, das ich nicht kenne.  Äpfel, Gurken, Mangos… alles ordentlich aufgestapelt. Eine Sache, die mir an diesem Markt wirklich gefällt, ist dass es überhaupt keine aufdringlichen Verkäufer gibt. Man wird vielleicht  ab und zu begrüßt, oder gefragt ob man nach etwas suche, einige sind auch neugierig und fragen nach unserer Nationalität (es gibt sehr wenige die auch englisch sprechen),  doch eigentlich lassen einen die Händler in Ruhe gucken. Und es gibt viel zu sehen… Martina erklärt uns einige Sachen. Zum Beispiel glauben die Leute hier sehr an die Heilkraft von verschiedenen Kräutern und Pflanzen. So gibt es Tees und Cremes gegen alles, von einer einfachen Erkältung bis zu Krebs. Wenn es so einfach wäre…




Das einzige Problem hier auf dem Markt, wie auch im Rest von Asuncion, ist dass sie Kriminalität immer weiter ansteigt. Es ist recht wahrscheinlich, dass man beklaut wird und wenn man nicht unbedingt in einer großen Gruppe unterwegs ist kann man auch überfallen werden. Vielen hier ist das schon passiert: Jemand richtet eine Waffe auf dich, fordert dein Geld und Handy und verschwindet dann so schnell es geht. Die Polizei interessiert das eher wenig.  Deshalb dürfen wir uns hier auch nicht wirklich frei bewegen.

Uns passiert zum Glück nichts und auch niemandem wird etwas geklaut. Ich fand den Besuch sehr interessant und er hat wieder einmal gezeigt, wie unterschiedlich Paraguay und Deutschland doch sind.  Nach dem Markt gehen wir noch zu einem Eisenbahn Museum und machen vieles mehr, doch darüber berichte ich in einem anderen Artikel.